Was ist ein schönes Bokeh?
Darüber wird dauerhaft gestritten. Ein paar Artikel dazu zeigen worum es geht:
- Ein wunderbarer Vergleich vom Leica 25mm F1.4 und dem Lumix 20mm F1.7 zeigt wie verschieden Bokeh bewertet werden kann
- Bokeh als Gestaltung der Tiefenunschärfe wird auf digitalkamera.de ganz wunderbar besprochen
- Die Festbrennweite als Pinsel beim Malen mit Licht wird auf dokumentarfotografie.de diskutiert
- Und warum einfache Objektive eher ein schönes Bokeh haben finden wir hier
Wenn Sie die Artikel lesen, wird Ihnen auffallen, daß vielfach über den Unterschied von deutschen und japanischen Objektiven gesprochen wird.
Digitalkamera.de schreibt: “ Bei Leica (später auch bei Minolta) lag der Fokus auf einer optimalen Balance zwischen Mikrokontrast und allgemeinem Kontrast (d. h. höchste Werte für die „Modulation Transfer Function“, kurz MTF-Werte für 60 lp/mm und „nur“ gute für den wichtigen Bereich von 10–30 lp/mm), was der Abbildung durch die Wiedergabe feinster Oberflächenstrukturen bei ansonsten eher weicher Darstellung eine gewisse Dreidimensionalität verleiht und zu so genannten „liquid colors“ führt – und eben häufig auch zu einem sehr angenehmen Bokeh, für das viele Leica- und Minolta-Objektive berühmt waren bzw. sind. Zeiss-Objektive wurden – z. T. auf Kosten von Kontrast und neutraler Farbwiedergabe – auf einen möglichst gleichmäßig hohen MTF-Wert bis zum Rand und einen bestimmten von Brennweite und Einsatzzweck abhängigen “Knickpunkt” an Linienpaaren/Millimeter (lp/mm) hin optimiert.“
Auf mu-43.com lesen wir: „I think the differences between these two lenses show what I’ve seen referred to as the differences between Japanese and German design. Japanese designed lenses may oftentimes be superior technically and quantitatively: better MTF numbers, less CA and the like. But these German lenses tend to have character and superior ability in areas that are harder to measure with numbers, such as contrast and color rendering. “
Und ganz aktuell (2019) wird dies als „Leica Look“ neu vermarktet.
Wenn wir also Lumix und Leica sehen, dann gibt es spannende Mischungen aus beiden Welten, mal so und mal so. Eindeutig ist nur, daß alles mehrdeutig ist und zwischen Schärfe und Unschärfe keine genaue Grenze existiert – nur im Kopf.
Und zur Wirklichkeit gehört auch, daß butterweiches Bokeh und wunderbar schmelzende Unschärfeverläufe auch mit anderen Namen möglich sind, sogar namenlos.