Early Color war das erste Buch und über Nacht stand Saul Leiter plötzlich im Mittelpunkt medialer Aufmerksamkeit.
Ein paar Jahre danach bat die 51Gallery Saul Leiter noch ein paar Fotos für eine Ausstellung und ein Buch abzugeben.
Saul Leiter stöberte in seinem Archiv und suchte 34 unveröffentlichte Farbfotografien für seine vierte Einzelausstellung in Roger Szmulewiczs GALLERY FIFTY ONE in Antwerpen aus.
Das Buch ist sein letztes Buch zu Lebzeiten gewesen. Es sagt sehr viel über ihn aus. Weniger ist mehr.
Noch mal. Er hat 34 Farbfotografien herausgesucht für eine Ausstellung – nicht 340.
Das ist im Zeitalter der fotografischen Vermassung geradezu atemberaubend anders.
Es ist anders weil es andere Fotos sind.
Es sind Fotos aus dem Leben aber ohne Ereignisse.
Daher ist es keine Streetfotografie sondern ein Spiel mit Form und Farben.
Aber im Zeitalter der Vermassung ist die Erkennbarkeit und der Wert eines einzelnen Fotos so gesunken, daß oft versucht wird durch den Wert der Entstehung sie zu etwas Wertvollem zu machen, indem man teure Kameras, teure Orte und teure Umstände wählt. Dies alles gibt es bei Saul Leiter nicht. Er ist eher der Amateur im Leben, der seine Profession lebt – ein Künstler bei der Arbeit, der nicht die Gesellschaft fragte, ob er Künstler ist.
Interessant ist auch das abgebildete Foto auf dem Buch. Es lebt vom Leerraum oder negativen Raum in Relation zum Motiv.
Beide Elemente machen zusammen den Reiz dieses Fotos aus.
Das Foto bildet ein Element aus der gesehenen Wirklichkeit ab: ein Mann steht auf dem Bürgersteig und blickt nach links in den Leerraum, den Saul Leiter selbst in den Rahmen gesetzt hat…
Lebenszeit und Leerstellen – sie gehören zusammen und können in einem Foto mit Motiv und Geometrie gestaltet werden.
Wenn Sie wissen wollen, womit er dies tat, dann klicken Sie bitte hier.
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