Achtsamkeit, Bokeh und vieles mehr sind das ABC für Fotografieren mit Seele als Ausdruck des eigenen Gesehenen und Gestalteten.
Dabei ist oft Schnelligkeit Gift. Es kommt auf die Langsamkeit an, auf den eigenen performativen Akt beim Fotografieren und auf die richtigen Fotoapparate dafür.
Achtsamkeit erfordert Fokussierung und die setzt Entschleunigung voraus.
Aus meiner Sicht gehen Smartphones und Handys so gut wie gar nicht.
Für mich sind digitale Sucherkameras erste Wahl.
Statt der superscharfen aberrationsfreien neusten Objektive würde ich eher das alte Denken empfehlen – es sei denn die neuen Objektive haben die alten guten Eigenschaften dafür.
Was will ich damit sagen?
Das meditative Entschleunigen geht in meinen Augen nur über den Sucher mit manuellen Objektiven. Denn dabei wird man gezwungen, langsam und mit Bedacht vorzugehen. Gerade das Gestalten von Unschärfe kann dabei reizvoll und hilfreich sein.
Das geht bis zu Saul Leiter, der neben dem manuellen Glück auch Digitalkameras von Panasonic Lumix nutzte.
Gerade die manuellen Objektive von z.B. Kamlan, ttartisan, 7artisans etc. empfinde ich als außerordentlich gut geeignet. Das gilt für MFT ebenso wie für APS-C.
Das ist allerdings meine Auswahl, weil ich eher draussen vor der Tür und ohne Stativ fotografiere.
Der Landschaftsfotograf mit Stativ kommt sicher auch zur Ruhe, weil er sein Motiv sorgfältig wählt und dann in Ruhe alles darauf ausrichten und einstellen kann. Das meine ich aber für mich hier nicht.
So bietet die neue fotografische Zeit viele und gute und preiswerte Möglichkeiten.
Auf jeden Fall ist das Fotografieren demokratischer geworden, weil es jeder kann und es kaum Folgekosten gibt.
Umgekehrt ist die hier oben von mir bevorzugte beschriebene Art des manuellen Fotografierens mit Sucher sicher nur etwas für wenige Menschen.
Von denen die fotografieren davon die mit Kamera und davon die mit manuellem Objektiv und davon die mit Sucher. Das dürften rechnerisch nicht viele sein.
Zu dieser kleinen Gruppe gehöre ich und ich fühle mich darin wohl – verbunden im Geiste und im Tun mit denselben Objektiven wie die anderen, die so unterwegs sind.
Da wünsche ich uns allen eine gute Fotozeit, weil man dafür eben nicht unbedingt die Menschen ganz nah braucht sondern das richtige Licht und das Spiel zwischen Farbe, Schärfe und Unschärfe.
In diesem Sinne noch viele stille Stunden.
Vielen Dank für Deine interessante Meinung. Es geht mir genauso. Ich fotografiere auch gerne entschleunigt mit MF an 7artisans-Objektiven. Nutze aber auch noch den Lensbaby-Composer (mein Mann sagt immer Knick-Objektiv) und einen Holga-Vorsatz. Gibt einfach andere Fotos …
Liebe Grüße Elke