Dann muß der Mensch es sehen und kann dieser Lichtmalerei im besten Fall fotografisch einen Rahmen geben und sie festhalten.
Es handelt sich aus meiner Sicht dabei um Fotos zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos, Mikroskop und Makro-Vorsatzlinse.
Bleiben wir zunächst bei den Begriffen. Dazu ein Blick in die wikipedia:
„Der Mikrokosmos (von griechisch mikrós für „klein“ und kósmos für „(Welt-)Ordnung“) ist die Welt des winzig Kleinen, im Gegensatz zum Makrokosmos, der Welt des riesig Großen. Dazwischen liegt der vom Menschen direkt wahrnehmbare Bereich, der Mesokosmos.“
„Makrokosmos („große Welt“, von griechisch makrós „groß“ und kósmos „Welt“, lateinisch macrocosmus oder maior mundus) ist der Gegenbegriff zu Mikrokosmos („kleine Welt“). Man versteht darunter die Welt als Ganzes, insoweit sie unter einem philosophischen oder religiösen Gesichtspunkt als geordnete, in sich geschlossene Einheit – als Kosmos bzw. Weltordnung – aufgefasst wird. Der „Mikrokosmos“ ist dann ein abgegrenzter Teil des Makrokosmos, der zum Ganzen in einem bestimmten Verhältnis steht, etwa in einer Ähnlichkeits- oder Analogiebeziehung.“
Aber es geht noch weiter: „Kennen Sie das? Sie schauen sich ein Bild oder Foto an und Ihre Gefühle verändern sich. Bilder haben durch das bloße Betrachten eine Wirkung auf unseren Gemütszustand.“
Da landen wir mitten in Fengshuifotos.
Und wer mitmachen will, geht noch weiter: „Haikus sind kurze Gedichte, meist dreizeilig… Ein Haiga ist ein Haiku – interpretiert durch ein begleitendes Foto.“
Aber auch das zeigt nur wie wir Menschen versuchen, uns eine Orientierung im Ablauf unserer Existenz auf diesem Planeten zu geben.
In diesem Rahmen gibt es dann die stillen Momente, die man fotografisch einfangen kann. Sie können zu Fengshuifotos führen oder zu Haigas oder einfach zu fotografischen Aufnahmen, die den visuellen Klang des Kosmos zeigen.
Um den Eindruck dieser stillen Momente richtig umzusetzen, sind verschiedene fotografische Techniken und Optiken erforderlich.
Hier verlinkt gelang dies nur mit einem Teleobjektiv und HDR, weil nur so der innere Eindruck auch zum Ausdruck kommen konnte.
Wenn es weniger um die Kombination des Kosmos im Zufall des Moments geht, dann ist die Makrofotografie im Mikrokosmos ein anderer Weg mit anderen Motiven.
Der Kosmos bietet uns alles und wir allein sehen dabei das, wozu wir fähig sind. Sehen wir Aufstieg, Blüte und Zerfall, sehen wir klein und groß, sehen wir zufällige Momente, die nur einen Augenblick dauern – was sehen wir? Daraus ergibt sich auch, was wir fotografieren können und daraus ergibt sich dann auch, was wir davon auswählen und wie wir es dann in eine fotografische Aufnahme packen.
“Ich glaube, das, was es so schwer macht, in der Fotografie besser zu werden, ist die Einfachheit, mit der sie geschieht.”
Dieser Satz ist aus dem Buch “Mein Foto” von Ibarionex Perello. Der Satz stimmt und zeigt doch zugleich seine Grenzen. Technisch ist es einfach, wenn man das Smartphone meint. Sobald es aber darüber hinaus geht und man das einfangen will, was ich hier beschrieben habe, dann muß man die Einfachheit des Smartphones überwinden, um den Klang des Kosmos einzufangen.
Wenn man ihn hört und sieht, dann ist es ganz einfach.
Als ob das so einfach wäre…
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