2016 wird ein richtig gutes Jahr für diejenigen, die Spaß an Digitalkameras haben. Denn der Markt der Möglichkeiten ist besser als zu den besten analogen Zeiten. Es gibt immer bessere Kameras für die Dokumentation der Zerstörung unserer Welt.
Entscheidend für die technische Entwicklung ist auch die Entwicklung von hochauflösenden Sucher-Panels gewesen, den elektronischen Nachfolgern der optischen Sucher.
Neue Kompaktfotografie
Olympus soll eine Pen-F Kamera auf den Markt bringen, Fuji soll eine X70 Kamera auf den Markt bringen und Panasonic hat mit der Lumix GM5 schon das auf den Markt gebracht, was gefehlt hat.
Denn kein Kamerahersteller war vorher in der Lage, die klassische Kompaktkamera komplett auf dem Niveau einer DSLR in so kompakter Form zu ersetzen wie es Panasonic mit der Lumix GM-5 geschafft hat.
Ich habe die Kamera das erste Mal auf der Photokina als working model gesehen und dachte so bei mir, mal sehen, ob das mehr als ein frommer Wunsch bleibt.
Denn so eine Kamera wäre die ideale Ergänzung im Lowlightbereich zu einer schnellen Kompaktkamera wie der Lumix LF1.
Und ein Vergleich der Bildqualität zeigte mir dann, daß für Kamerakäufer gerade alle Wünsche in Erfüllung gegangen sind.
Denn gerade im Bereich des stillen Fotografierens im Theater oder dunklen Räumen ermöglicht diese Kamera die absolute Diskretion
- durch den Sucher,
- das geräuschlose Auslösen und
- die Wahl von lichtstarken Objektiven
Und alles nicht größer als bei einer kompakten Kompakten!
Neue Retrofotografie
Fuji hat im japanischen Katastrophenjahr des Reaktorunfalls von Fukushima mit der X10 und der X100 ebenso schicksalhaft das jahrelange Warten auf die Rückkehr des optischen Suchers in die kompakteren Kameras und die Rückkehr der klassisch-guten Gehäuseform für ein besseres Handling beendet und gab uns den Spaß am Fotografieren zurück. So gibt es immer bessere Kameras für die Dokumentation der Zerstörung unserer Welt.
Die DSLRs waren zu dick und zu laut und durch den parallelen Aufstieg der Smartphones mit ihren Touchdisplays erfolgt nun die Chance, sich auszusuchen, wie man fotografieren will.
Und sehr viele Menschen wollten eben nicht nur das Display für Touchfotografie sondern das exakte und überlegte Fotografieren mit guten Suchern und klassischer Bedienung mit Knöpfen und Rädern. Dafür bin ich Fuji sehr dankbar.
Aber die Zeit bleibt nicht stehen wie uns Panasonic gezeigt hat.
Dennoch ist Fuji für mich die einzige Firma, die es ermöglicht, weiter mit eingebauten optischen Suchern zu fotografieren, weil sie uns die Fuji X10 und die Fuji X100 brachten. Die Kameras gibt es zwar nur noch auf dem Gebrauchtwarenmarkt aber es gibt sie noch und es gibt sie überhaupt.
Damit ist digital uneingeschränkter Retrogenuss mit optischem Sucher beim Fotografieren möglich, denn die Sensoren und die Auflösung reichen noch mindestens zehn Jahre für alle fotografischen Zwecke.
Hinweisen möchte ich noch auf die andere Art der Sucherfotografie. Denn es gibt auch noch die Kameras mit den optischen Aufstecksuchern auf dem Markt der gebrauchten Digitalkameras.
Und ich schreibe es gerne noch einmal. Für mich ist Sucherfotografie mit optischen Suchern intensiver.
Neue Vollformatfotografie
Auch das Vollformat findet zu neuem Glück. Obgleich ich mich davon verabschiedet habe, ist dennoch unübersehbar, daß das Vollformat von fast allen Herstellern vorangetrieben wird. Vollformat ist die teuerste Variante der Fotografie (mit Ausnahme des Mittelformats). Man kann bei der Freistellung manchmal beeindruckende Ergebnisse erzielen, muß aber auch dazu erwähnen, daß dies bei APS-C Sensoren auch möglich ist, wenn das Objektiv stimmt und ich füge hinzu, bei 43-Sensoren ist dies auch möglich.
Hinzu kommt beim Vollformat das Argument der Rauschfreiheit, das sich aber fast völlig relativiert, weil auch die anderen Sensorklassen nicht mehr so abgehängt sind, da das Grundniveau der Bildqualität technisch wesentlich verbessert worden ist.
Neues Ausprobieren
Die neuen 1er Sensoren sind natürlich auch noch da. Wenn es dunkel wird, spielen Sie ihre Vorteile gebenüber den 2/3 oder 1/1,7 oder 1/2,3 Sensoren aus. Sie sind aber schon anders. Denn sie ermöglichen eine andere Art des Freistellens als die großen Sensoren und die kleineren Sensoren und vermitteln dadurch auf Fotos oft eben auch einen anderen Eindruck.
Und dann gibt es natürlich noch die Displayfotografen. Fotografieren durch Draufhalten mit Ergebnissen, die sozial anerkannt sind und jedem die Möglichkeit geben, ohne Einarbeitungszeit scharfe und klare Fotos und Filme zu machen. Der Markt für Displayfotos ist in erster Linie in sozialen Netzwerken und das Anschauen erfolgt oft auf kleineren Smartphonedisplays. Dafür müssen die Fotos und Videos optimiert sein.
Jeder, der ein Smartphone benutzt, gehört dazu. Es ist also eine riesige Gruppe.
Aber einige aus dieser Gruppe wollen vielleicht mehr. Dabei geht es weniger um das Fotografieren an sich sondern eher um den Umgang mit der Fotografie und der Möglichkeit anders zu fotografieren und Fotografie auch mehr selbst gestaltend zu entwickeln. Und genau dann schaut man dorthin, wo ich mit dem Schreiben dieses Artikel begonnen habe – womit wir wieder am Anfang wären und die Fotografie uns unendliche Möglichkeiten bietet.