Eine Bekannte sagte kürzlich zu mir. „Ich denke, ich kaufe mir noch einen Film und danach hole ich mir eine Digitalkamera. Ich mache immer noch am liebsten Doppelbelichtungen.“
Das konnte fast jede bessere analoge Kamera.
Bei den digitalen Spiegelreflexkameras geht das fast nirgendwo – bis heute.
Nur ein Name ragt heraus: Olympus.
Seit den ersten Pen-Modellen über die Olympus XZ Reihe bis zu den neuen MFT-Digitalkameras kann man dies fast überall einstellen.
Es geht um die klassische Doppelbelichtung, die an analogen Spiegelreflexkameras möglich war.
Damit meine ich eine digitale Aufnahme, die erstellt wird und die man halbtransparent am Monitor sieht und auf die dann eine zweite Aufnahme gelegt werden kann. Diese werden dann zu einem Foto zusammengefügt.
Ich meine keine Mehrfachbelichtungen, die zu einem Foto mit größerem Dynamikumfang zusammengerechnet werden und ich meine auch nicht die neuen Funktionen, die mehrere Fotos direkt so zusammenrechnen, daß daraus bei schlechtem Licht ein rauschärmeres Fotos wird.
Jetzt kommen natürlich einige und sagen, daß man dies mit einer Software am PC besser kann.
Das mag sein, wenn man gerne am PC arbeitet.
Wer aber die Kamera lieber nutzt als den PC und das fertige Ergebnis direkt in der Kamera haben will wie meine Bekannte, der muß echt erst lange suchen.
Neuerdings haben dies auch einige Lumixkameras mit 43-Chip.
Die kleine Lumix GM5 ist dabei ganz vorn. Man macht ein Foto, geht im Menü auf Mehrfachbelichtung und sieht das Foto transparent. Dann macht man das nächste Foto. In der Ecke ist ein kleines Menü mit dem man noch mehr Belichtungen steuern kann oder die Aufnahmen zusammenrechnet. Eine sehr einfache und sehr flexible Form und gut gelöst.
Überhaupt scheint die Lumix GM5 unter all den neuen Kameras mir die bemerkenswerteste und ausgereifteste Kamera einer neuen Generation zu sein, die klassische Funktionen (bis zum Sucher) und neues Format miteinander vereint. Im Prinzip ist es die erste Kamera, die mit einem großen Chip ausgestattet alles einer großen Kamera bietet im Format einer Kompaktkamera. Rundherum gelungen.
Aber zur neuen Wirklichkeit gehört noch ein Hinweis.
Denn man kann dies mit Apps auf dem Smartphone ebenfalls ohne Probleme umsetzen.
Und da würde ich dann gerne die Kamerahersteller fragen, wie es möglich ist, daß ein banales Smartphone mehr bietet als ausgereifte digitale Kompaktkameras bzw. spiegellose Systemkameras oder DLSRs mit Spiegel (mit den besprochenen Ausnahmen).
Spieglein, Spieglein an der Wand, wo ist die fotografische Zukunft in diesem Land …