James Maher hat in seinem Buch über Streetfotografie geschrieben, daß sie im Grunde die bildhafte Beobachtung aller menschlichen Ausdrucksformen bzw. das bildhafte Studieren der menschlichen Bedingungen um uns herum ist: „In general terms, street photography is a pictorial study of the human condition that surrounds us all.“
Jeder sucht sich dabei seine Themen und zeigt, was ihn beschäftigt oder für ihn sichtbar wird oder herausgearbeitet werden soll.
Streetfotografie als Aufzeichnung der human condition im öffentlichen Raum habe ich mit den Themen
als Ausdruck moderner Stadtgesellschaft in unserer Demokratie fotografisch umgesetzt.
Wenn ich meine Siedlung verlasse und in die Stadt eintrete, waren dies konkrete Emotionen und Erlebnisse, die ich beim Flanieren spürte.
Im Brennpunkt 2016 sind folgende Worte zu lesen:
„Das Wesen der Dinge – wie kann dieses fotografisch ausgelotet werden? Wie zeigt man das, was die Welt im Inneren zusammenhält und nicht nur dessen Abbild oder Schein? Immaterielles ist nicht unmittelbar dokumentierbar. Kulturelle Strömungen und Zusammenhänge manifestieren sich insbesondere in alltäglichen Situationen, banalen Gegenständen, unscheinbaren Landschaften oder gesichtslosen Orten.“
Darum ging es mir und so wird der Begriff heute auch neu genutzt.
Es bleibt dennoch schwierig, dieses dazwischen Gespürte in Fotos zu packen. Aber wenn das Gefühl da ist, dann ergibt sich das ja direkt aus der Situation vor Ort, die aufgezeichnet werden kann.
Record the street feeling?!
Und das in Wuppertal statt in New York!
Um mal das Kontrastprogramm zu zeigen, verweise ich auf meine blaue Serie über den neuen Döppersberg in Wuppertal Elberfeld. Das sind eben nicht die sozialen Situationen sondern die architektonischen Bedinungen als Rahmen für soziale Situationen.
Unterschiedlicher könnte es kaum sein.
Aber alles ist soziales Leben, nur nicht alles Streetfotografie…