Das waren noch Zeiten. Als es 2010 das Tacheles in Berlin noch gab, habe ich im Umfeld Interviews mit KünstlerInnen gemacht.
Meine Methode bestand darin, ihnen ein Diktiergerät in die Hände zu geben und sie in ihrer gewohnten Umgebung zu interviewen. Einfach erzählen über ihre Arbeit und sich selbst. Das machte ihnen richtig Spaß, weil es ein gemeinsamer kreativer Akt war und sie sich frei darstellen und entwickeln konnten während dem, was sie sagten. Einfach toll! Für mich war dies ebenso befreiend, weil ich ihre Kreativität ebenso kreativ fotografisch festhalten konnte.
Diese Methode würde ich auch heute noch anwenden, weil es bleibende Dokumente ihrer Zeit aus dem Leben eines(r) Künstlers/in sind.
Ich habe Sprache und Fotos dann mit Soundslides zusammengefügt, einem Programm für storytelling.
Ich finde es auch 2020 nach zehn Jahren noch so frisch wie am ersten Tag. Leider sind fast alle Stories weg, weil die vielen Umbrüche, fehlende Archivierungsmöglichkeiten und kein Interesse der herrschenden Medien zusammenkamen und dies mit einigen Schicksalsschlägen bei mir zu Verlusten digitaler Aufzeichnungen führte.
Hier zeigt sich auch die Kurzlebigkeit digitaler Techniken. 2010 war Flash Standard und 2020 wird Flash abgeschafft und alles, was damit erstellt wurde, kann nicht länger angeschaut werden. Nur JPG und TXT haben bisher allen technischen Veränderungen getrotzt.
Ich habe online eine jetzt wiedergefunden, die sie aber nur sehen können, wenn ihr Gerät noch Flash kann.
Dann freuen Sie sich auf Barbara Fragogna ….
Auf Handys geht es in der Regel nicht mehr, weil diese kein Flash erlauben. Sie müssen auf einem PC Flash erlauben und auf Abspielen klicken.
Übrigens zeigt sich hier auch am „Problem“ Flash, daß nichts bleibt ausser Text und Fotos, weil die Technologien sich alle paar Jahre ändern. Idealerweise gibt es ein Fotobuch mit säurefreiem Papier.