Bisher werden für Porträts eigentlich Brennweiten ab 85mm empfohlen. Damit kann man sicherlich schön freistellen und wird dem Fokussieren auf den Kopf gerecht.
Aber zur Wahrheit gehört auch entwas anderes.
Und Sie sehen mehr als einen freigestellten Kopf.
Sie sehen den ganzen Menschen in seinem sozialen Umfeld zur Zeit der Aufnahme.
Und alles ist monochrom und manuell fotografiert.
Ob das psychologische Porträts sind wie einige schwärmen, weiß ich nicht. Es sind aber soziale Porträts, weil sie den Menschen im sozialen Raum zeigen.
Dabei sind es nicht nur Persönlichkeiten im öffentlichen Leben, sondern auch Menschen von nebenan in ihrem kulturellen sozialen Leben.
Die Fotos erzählen immer eine Geschichte, die auch heute noch neugierig macht – zumindest mich und wohl auch eine Vielzahl anderer Betrachter.
Solche Fotos sind nur möglich, wenn man klassisch denkt und blickt – eine heute oft vergessene Fähigkeit im Zeitalter von Image und Social Networks.
Vergleichen Sie die oben verlinkten Fotos einfach mit diesen hier (es ist ein fast beliebiger Link).
Sie sehen sofort den Unterschied und verstehen, was ich meine. Die Fotos erzählen nichts und werden keinen Bestand haben.
So bewegen wir uns zwischen Image und Portrait – zwischen Photoportraits und Porträtfotografie als Imagefotografie.
Mir ist bisher nur ein Buch begegnet, das extra darauf hinweist, mit 50mm Brennweite durchgängig fotografiert worden zu sein.
Es ist das Buch „Photoportraits“ von Cartier-Bresson.
Darin sehen Sie einen Teil der Fotos, die oben digital verlinkt sind. Aber im Buch sind sie gedruckt in höchster Qualität. Da wird aus dem digitalen Foto erst eine Fotografie.
Und so können 50mm Brennweiten die Lichtpinsel für die Ewigkeit werden, die mit Licht und Schatten fotografisch Bilder von Menschen malen, die mehr erzählen als jedes Model und jedes Posing es je könnten.