Welchen Zweck hat ein Fotoblog?
Soll er Fotos zeigen, dann macht er seinem Namen Ehre. Was macht man mit einem Fotoblog?
Auf kwerfeldein.de ist die photosphäre eingerichtet worden. Dort sind über 100 Fotoblogs vernetzt.
Das ist sehr interessant, weil man zumindest in Teilen sieht, was im deutschen Raum los ist.
Dort fehlen auch ganze Themenbereiche wie meine Dokumentarfotografie im Fotoblog, aber es ist ein sehr interessanter Einblick in die eher deutsche Bloggerlandschaft im Bereich Fotografie.
Die aktivsten vernetzten Blogger sind in der Regel kommerziell unterwegs und zeigen neue Produkte und preisen ihre eigenen Dienstleistungen. Dann gibt es wenige echte Fotoblogger, die ihre täglichen Blumenfotos oder Tierfotos zeigen und danach kommt der sporadische Blog in jeder Form. Darin sind einige Perlen in Artikeln zu finden, aber oft auch nicht.
Ich habe mich nun eine Weile daran aktiv beteiligt und jeden Tag einen Artikel auf meinem Blog dayart.de publiziert, der dort dann auch verlinkt wurde. Die Themen bei Fotografie und Feuilleton sind ja unendlich von seicht bis tief. Aber ich muß auch feststellen, daß ich damit allein auf weiter Flur bin.
Die meisten, die täglich publizieren, machen Blumenfotos oder einen Podcast bzw. ein Video. Gerade Video und Podcast finde ich nicht so sinnvoll im Blog. Für mich lebt ein Blog vom Text und dem Foto. Aber andere sehen das anders und machen überwiegend Videoblogs. Für viele ist es auch nicht nur ein Fotoblog sondern ihr Blog mit einem Menüpunkt Fotos neben Musik, Shopping etc.
Vor einigen Jahren hat mich dies alles schon einmal beschäftigt. Das war die Zeit als Debatten auf Blogs und privaten Webseiten noch stärker waren. Damals (!) machte sich das Sterben der privaten Webseiten bemerkbar, die weniger digitale Präsenz und mehr intellektuelle Potenz zeigten. Jetzt ist es oft nur noch Konsum und Kommerz.
Da ich dies hier als reines Hobby und Übung betreibe, liegt der Wert im Ideellen. Die Zugriffszahlen haben sich auf dayart.de dadurch etwas erhöht, von ca. 400 auf ca. 500 visits pro Tag laut statify, artlens hier hat mehr und streetlens wesentlich mehr.
Auffallend ist, daß es auf fast keinem teilnehmendem Blog noch Kommentare gibt.
Kwerfeldein.de selbst ist fast der einzige Blog, der noch etwas mehr an Kommentaren hat, wenn es um Fotografie an sich geht.
Sobald man Richtung Technik und Foren geht, nimmt die Kommentierung rasant zu.
Daran zeigt sich für mich auch, daß Fotografie im Fotoblog sehr oft als persönlicher Weg verstanden wird durch die Welt zu gehen und sich selbst zu erfahren und dies digital öffentlich zu teilen.
Weniger individuell oder eher nebenbei wird dies auf instagram praktiziert. Aber da erreicht man schneller Massen durch Hashtags und Follower, allerdings mit weniger Wirkung und Darstellungsmöglichkeiten, so daß instagram oft als Tür zum eigenen Blog genutzt wird.
Insofern bin ich kwerfeldein.de sehr dankbar für die Blogo-sphäre, die mir diesen Einblick und diese Reflexionsmöglichkeiten bietet. Da wollen wir nur hoffen, daß dies alles weiter wachsen und gedeihen kann.