Was bedeutet für mich Wupperart Fotografie?
Als ich die Wörter Wupperart und Wupperlens kombinierte und benutzte, wollte ich damit bestimmte Zusammenhänge für den heutigen Zeitgeist zeigen.
Wupperlens (als Unterbegriff von Wupperart) weist auf die Technik hin, mit der ich etwas mache: die Linse und den fotografischen Apparat.
Wupperart ist ein Wort mit mindestens drei Bedeutungsebenen:
- Art und Weise
- Wupper für die Region
- Art als Kunst
Was ich darunter verstehe, ist umfassend im Wupperartmuseum zu sehen.
Dabei entstehen Fotos mit unterschiedlicher Ausprägung.
Es gibt spezielle Kameras und spezielle Filter in speziellen Kameras, die meinen Fotos genau das Aussehen geben, das sichtbar sein soll.
Dies kann
- das Spiel mit Licht und Schatten sein,
- das Verhältnis von Schärfe zu Unschärfe oder aber
- Kontrastspiele zur Erhöhung der Bildwirkung.
Daneben gibt es aber immer wieder Phasen, die rein der Widerspiegelung der eigenen Existenz in einem Moment dienen.
Dies hat sich alles während des Fotografierens im öffentlichen Raum entwickelt.
Lag der Fokus zuerst auf der Streetphotography so wurde daraus allmählich Streets Photography (mit s für Mehrzahl im Englischen am Ende), also Fotografieren des öffentlichen Raumes statt nur Menschen Fotografieren im öffentlichen Raum.
An der Uni Weimar wurde schon Streetphotography mit Stadtfotografie gleichgesetzt.
Ich würde dies aus meiner Erfahrung heraus anders zuordnen: Stadtfotografie = Streets photography.
Es gibt aber noch mehr Begriffe. Urban places bedeutet übersetzt urbane Orte. Urbane Fotografie ist mehr als nur urbane Orte. Urbane Fotografie ist Stadtfotografie. Die Vermischung von Wörtern aus verschiedenen Kulturräumen und Sprachen führt dazu, daß die Inhalte immer mehr erweitert werden auf Kosten der Genauigkeit.
Dies zeigt mit deutschen Wörtern folgende Grafik:
Regional eingegrenzt ist Wupperart ein Ausdruck davon und bewegt sich vom Zentrum dieser Grafik in die verschiedenen Bereiche rein.
- Eine beispielhafte Reportage zum Thema Stadtfotografie ist die Umgestaltung am Sana-Klinikum in Remscheid. Es ist eben keine Architekturfotografie, weil hier nicht das Gebäude allein im Vordergrund steht sondern die Einbettung des Gebäudes in die städtische Landschaft drumherum.
- Wie kann man den sozialen und öffentlichen Umbau einer Gesellschaft fotografisch zeigen? Das habe ich mit Triptychon 3 für Remscheid versucht.
- Von Menschen gemachte Architektur, die das eigene funktionelle Sein dieser Zeit zum Ausdruck bringt, konnte ich für Remscheid auch zeigen.
- Und in einer anderen Bildserie gelang es mir, den Konsum und seine Folgen mit den abstrakten Linien der modernen Architektur festzuhalten durch das, was ich sah. Das ist die Serie in rot.
- In Stadtansichten 1 habe ich die Struktur des öffentlichen Raums zwischen Stadtfotografie und Architekturfotografie für Remscheid, Solingen und Wuppertal festgehalten. Das muß mit dem Mut zur Lücke und dem Willen geschehen, das Wesentliche zu zeigen.
Es ist eine Art die Welt zu sehen und dies zu zeigen.
Es ist meine Art – meine Wupperart.
Michael Mahlke