Was macht man eigentlich, wenn die Kamera „nur“ 100mm im Tele hat, aber man eigentlich gerne 700 Millimeter gehabt hätte?
Man kann croppen (ausschneiden).
Das ist ganz einfach seitdem die Kamerahersteller immer mehr Pixel auf die Fläche packen.
Ich möchte dies am Beispiel von zwei Kompaktkameras der Firma Sony erläutern. Es handelt sich um die Sony HX50 (1 / 2/3 Sensor) mit 24 bis 750mm Objektiv und um die Sony RX100 ( 1er Sensor) mit 28 bis 100mm Objektiv. Die Sony RX100 hat also einen größeren Sensor und eine kürzere Brennweite.
Was Brennweiten und Sensorgrößen miteinander zu tun haben, ist sehr schön hier (klicken) beschrieben.
Ich mache daher sofort mit der praktischen Anwendung weiter.
Dies ist ein Foto von einem Hund mit der Sony HX50 und ca. 700mm Brennweite in verkleinerter Form:
Das Foto in Originalgröße können Sie hier sehen.
Und hier sehen Sie ein Foto von dem Hund mit der Sony RX100 mit ca. 100mm Brennweite und gecroppt, also einer Ausschnittsvergrößerung, so daß ungefähr wieder ca. 700mm erreicht werden:
Das Originalfoto dazu können Sie hier sehen.
Im Prinzip führt die Ausschnittsvergrößerung bei der Sony RX100 dazu, daß man ungefähr dieselbe Bildqualität am Monitor erhält.
Das sieht bei einem Bildvergleich mit 100% Ansicht am Monitor dann so aus:
Es handelt sich hier um unbearbeitete Fotos, die nicht nachgeschärft wurden.
Im Handbuch des Fotojournalismus von 2015 finden wir folgende Feststellung: „Für den Fotojournalismus ist die digitale Speigelreflexkamera (DSR) ab 16 Megapixel normalerweise vollkommen ausreichend. Mehr ist in keinem Druck und auf keinem Bildschirm darstellbar.“
Wenn man beide Kameras miteinander vergleicht, sollte man folgende technische Daten (siehe z.B. digitalkamera.de) wissen:
Sony RX100:
Sensor CMOS-Sensor 1″ 13,2 x 8,8 mm (Cropfaktor 2,7)
20,9 Megapixel (physikalisch), 20,2 Megapixel (effektiv)
Pixelpitch (größe) 2,4 µm
Sony HX50:
CMOS-Sensor 1/2,3″ 6,2 x 4,6 mm (Cropfaktor 5,6)
21,1 Megapixel (physikalisch), 20,2 Megapixel (effektiv)
Pixelpitch (größe) 1,2 µm
Man sieht an dem Beispiel, daß sich durch Bildausschnitte durchaus ein fehlendes Tele ersetzen läßt, wenn man akzeptiert, daß die Bildqualität sich dadurch nicht verbessert.
Hier führt das Ergebnis dazu, daß bei dem Crop (Bildausschnitt) zumindest die Qualität einer guten Kompaktkamera mit 700mm erreicht wird.
Das ist für eine Hosentaschenkamera mehr als gut.
Zumindest ich brauche in keinem Fall mehr für Monitore. Hinzu kommt, daß ich bei der Sony RX100 ja noch die Möglichkeit habe, im RAW Format zu speichern.
Insofern ist dann noch mehr Potential erhalten.