Wie dokumentiert man den öffentlichen Raum?
Was ist dabei wichtig?
Wie betont man?
Zu diesem Thema sind drei Fotobücher als Ergebnis eines mehrjährigen Projektes über den Raum Remscheid, Solingen, Wuppertal erstellt worden. Das Bergische Land ist das östliche Hinterland der Großstädte Düsseldorf und Köln und durch seine tiefen Täler immer etwas für sich geblieben. Es war die Zone für Metallverarbeitung und Textilindustrie. Heute ist es die Zeit danach, auch wenn noch nicht alles vorbei ist. Global betrachtet leidet die Region an Kraftverlust, regional betrachtet stabilisiert sie sich durch die Großstädte um sie herum im sozialen Austausch.
Das Projekt bergischer.bildermonat.de (vorher bergischer.bildermonat.de) hat es ermöglicht, über ca. drei Jahre 2012-2014 Eindrücke aus dem öffentlichen Raum zu sammeln. Damit wurde neben den Momentaufnahmen ein zeitlicher und räumlicher Horizont sichtbar. Dieser ist insgesamt online zu finden und ein spezieller Teil davon wurde auch in drei Bücher gepackt.
Die Bücher haben den Vorteil, Entwicklungen auf einer Doppelseite komprimiert darzustellen oder auf einen Punkt zu fokussieren.
Wie das Ganze fotografisch angelegt wurde, finden Sie hier erklärt.
Es gibt in dem Projekt inhaltliche Ebenen, die aufeinander aufbauen.
Zuerst waren die Fotos da und einige Texte dazu. Dann ergab sich aus den vielen Fotos eine Sammlung, die Entwicklungen darstellen sollte über die rein zeitliche Anordnung hinaus.
Das geschah in den Büchern. Jedes Buch hat einen anderen räumlichen Schwerpunkt und zeigt andere Themen.
Im Buch wurden dann Themen nebeneinander gesetzt auf Doppelseiten, um Entwicklungen und/oder Veränderungen sichtbar zu machen.
Und aus der gesamten Webseite wurde ein Gesamtwerk.
Und wie sieht das Ergebnis aus?
- eine überall sichtbare digitale Installation als Gesamtwerk,
- Bücher als gedruckte Raum-Zeit-Themen und
- einzelne Fotos, die alle für sich wirken und sogar gedruckt werden könnten aus der Originaldatei
Das ist ein Stück meiner Wupperart geworden. Es ist eine Auseinandersetzung mit meiner Umwelt und den Lebensbedingungen um mich herum entstanden und ein Beitrag zur Geschichte und Gegenwart von Remscheid, Solingen und Wuppertal. Das Ganze ist eben mehr als die Summe seiner Teile.
Für mich ist dies alles soziales Handeln – in gewisser Weise todayart.de.
Dabei treffen verschiedene Bereiche der Fotografie aufeinander.
Die Wirklichkeit läßt sich zwar gedanklich sezieren – ist aber real eine Mischung.
Es sind in jedem Fall öffentlich sichtbare Motive und keine geheimen Plätze.
Die Stadtfotografie als praktizierte Fotografie ist die eine Seite, die öffentlich geförderte akademische Debatte ist eine andere Seite. Gut wäre es, wenn die aktuelle Stadtfotografie auch Gegenstand aktueller Seminare wäre.
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