Als die ersten digitalen Kameras erschwinglich wurden, hielt auch ich noch an den analogen Kameras fest. Ich traute nämlich dem Braten nicht.
- Die ersten digitalen Kameras von Jenoptik für den PC waren mit 1,2 Megapixel online nutzbar.
- Die erste Canon hatte das Gehäuse einer Leica aber der 3 Megapixel-Chip hatte einen Blaustich und kostete 1640 DM.
- Das Speichern und archvieren war schwierig, weil jpg noch nicht Standard war und Speichermedien recht vielfältig und teuer.
Dann kam die Generation der Chips mit 5, 6 und 7 Megapixel. Das führte bei mir zum Kauf einer Fuji F10 und einer Olympus C70 Zoom. Beide Kameras habe ich heute noch und die Fotos sind auch heute noch ok. Danach kam die Ricoh GX200 und alles war gut.
Technikgläubigkeit
Doch ich wurde vom Virus der Technikgläubigkeit erwischt und kaufte mehrere Jahre immer neue Kompaktkameras. Ich glaubte daran, dass mit neuen Chips auch alles besser wird. Es gab zwar immer mehr technischen Firlefanz aber die Bildqualität blieb im Druck gleich und am Monitor sowieso.
Als die erste Canon 350D ins Haus kam, war die Bildqualität schon auf einem hohen Niveau. Und alles danach war im Bereich der DSLR ebenso gut bis besser.
Von der Lumix LX3 bis zur Powershot S100 entwickelten sich dann auch die Kompaktkameras so gut, dass heute die digitale Fotografie mit ihren Vorteilen das analoge Zeitalter erreicht und überholt hat.
Die Angst, digital nicht besser zu sein als beim analogen Film ist weg und die Kameras haben ein Niveau erreicht, welches es immer schwerer macht, sich noch etwas Neues zu kaufen – aus fotografischen Gründen.
So können wir beruhigt
- uns selbst und unser Verhältnis zu unseren Mitmenschen,
- die Zivilisation, in der wir leben, und
- noch die Natur um uns fotografieren.
Wir sind in der digitalen fotografischen Ära angekommen.
Zurück in die analoge Zukunft
Aber dennoch ist analog nicht out. Sie sehen oben ein Foto von Elberfeld, das ich digital in einem speziellen Analogmodus aufgenommen habe. Das nennt sich heute Filter.
Das Foto gefällt mir ausnehmend gut, weil ich durch eine Spiegelung eine Verdichtung und zugleich eine komplette Darstellung aller wesentlichen Elemente von Elberfeld auf dem Marktplatz vor dem Rathaus erreicht habe und sogar noch die Schaufenster mit einbeziehen konnte sowie Details des Platzes. Das ist auch nur mit dieser speziellen Technik so möglich gewesen, weil dadurch der Umriss mehr betont wurde und so die wesentlichen Elemente sichtbar sind.
Digital bedeutet daher nicht automatisch anders. Digital bedeutet erweiterte Möglichkeiten. Aber die fotografischen Techniken des analogen Zeitalters sind nicht automatisch out, sie sind nur einfacher und flexibler anwendbar.