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15/08/201415/08/2014

(Mis)Understanding Photography, Werke und Manifeste

„In (Mis)Understanding Photography, Werke und Manifeste geht es fortlaufend um Definitionsversuche der Fotografie…“ So beschreibt Tobias Bezzola es in dem gleichnamigen Buch, das zu der Ausstellung im Museum Folkwang in Essen erschienen ist.

Es ist ein gelungenes Paperback, das Wege durch das kreative Chaos der Fotografie ebnet.

Allerdings fehlen die Manifeste völlig.

Sie sollen in einem anderen Buch erscheinen.

So bleibt der ungetrübte Blick auf viele fotografische Versuche.

Man sieht, daß Fotografie eine Geschmacksfrage ist. Man sieht auch, daß nur die Freiheit der Kunst Dinge ermöglicht, auf die ich teilweise nie gekommen wäre.

Die Vielfalt der menschlichen Spielarten findet sich in dieser Ausstellung auf fotografische Weise wieder und wird in diesem Buch gut festgehalten.

Es geht eben um die Frage, was ist Fotografie und nicht um die Frage, was ist Dokumentarfotografie im Sinne des Festhaltens sozialer Situationen und Zustände.

Der digitale Zauberkasten der Fotografie ermöglicht mittlerweile alles.

So ist auch die Ausstellung ein Ansatz, alles zu sehen.

Aber dabei fehlt natürlich die Orientierung, weil eigentlich nur der Zufall der eigenen Produktivität eine zeitliche Systematik ermöglicht.

Und genau an dieser Stelle würde man sich dann die schriftlichen Manifeste wünschen, um die visuellen Erlebnisse irgendwie auch kognitiv verarbeiten zu können.

Daher ist dieses Buch ein Buch, das Lust auf mehr macht.

Auf genau das, was in dem zweiten Buch zu finden sein wird.

Wie schreibt der Verlag?

„Der Band erzählt eine wilde und ironische, bisweilen melancholische Geschichte der Fotografie aus Sicht der Künstler, die sich nahe am fotografischen Material entspinnt, aber auch die Sehnsüchte und Obsessionen, die die Menschen mit der Fotografie verbinden, in den Blick nimmt. Die thematischen Bildkapitel mit Werken aus den letzten 50 Jahren beschäftigen sich mit der Entwicklung der materiellen Bedingungen des Mediums, obsolet gewordenen Formaten wie Fotoalbum oder Postkarte, aber auch mit der neuen digitalen Welt der Fotografie. Heute müsste Nina Hagen wohl kaum die Abwesenheit von Farbe bedauern, eher könnte sie sich über ungefragt online gestellte Bilder beklagen.“

Mit Arbeiten von Tacita Dean, Alfredo Jaar, Sherrie Levine, Santu Mofokeng, Ugo Mulas, Barbara Probst, Sigmar Polke, Timm Rautert, Thomas Ruff, Pavel Maria Smejkal, Larry Sultan und Mike Mandel, Clare Strand, Wolfgang Tillmans, Axel Töpfer, Timm Ullrichs, Gillian Wearing, Christopher Williams u.a.

Es ist im Steidl-Verlag erschienen.

ISBN 9783869307640

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“Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann.”

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