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07/01/201824/11/2018

Nimmt der Dandy eine Leica und der Flaneur eine Lumix?

Es könnte auch noch eine Ricoh GR 2 oder eine kleine Olympus sein.

Und so können wir uns über die Fotografie der Typologie des fotografierenden Menschen in der Großstadt nähern.

Die Leica war nach ihrem symbolischen journalistischen Ende (als Henri Cartier-Bresson in Rente ging) eher als Kamera für Richter, Rechtsanwälte, Reiche und Zahnärzte verschrieen.

Lumixkameras kamen damals noch nicht vor. Erst als in digitalen Zeiten Panasonic Videorekorder produzierte, später dann Camcorder und über das Video zum Foto kam, änderte sich so manches.

Und bei den Menschentypen mussten sich auch erst die Lebensumstände ändern und Metropolen entstehen.

Dandy und Flaneur sind die beiden bekannten Typen, die durch das Stadtleben im 19. Jahrhundert neu aufkamen.

Zusammen mit dem englischen Polizisten, dem Detective, der dann bei uns als Privatdetektiv Detektiv genannt wurde, waren die neuen Menschen, die Beobachten, Sehen und gesehen werden, mit neuen sozialen Rollen da.

Es ist auch logisch.

Als es noch keine Städte im heutigen Sinne gab mit Straßen, Bürgersteigen und ausgeprägtem sozialen Leben in der Öffentlichkeit, war es beim Gang durch den Wald ziemlich schwierig, gesehen zu werden.

Erst die Masse in den Städten machte es möglich und brachte die neuen Menschentypen hervor, die lebendig wurden durch Beschreibungen von Beobachtungen und durch literarisches Leben auch in der realen Welt mental zugeordnet wurden.

Dandys und Flaneure unterscheiden sich.

Der Dandy will gesehen werden und der Flaneur will was sehen. Der Dandy ging deshalb am Liebsten in Salons der Stadt und der Flaneur blieb lieber auf der Straße.

Die Straße und die Passage spielten aber für beide eine Rolle. Der Dandy nutzte die Straße und Passage als Bühne, um sich darzustellen und der Flaneur, um zu sehen, wer und was sich so darstellt.

So ist – grob gesagt – der Unterschied.

Und da kommt heute nun das Markenspiel von Leica und Lumix.

Wenn ich nun die Figuren aus dem 19. Jahrhundert mit den Marken aus dem 21. Jahrhundert mische – was kommt dabei raus?

In fast jeder Lumix ist ein Stück Leica aber nicht in jeder Leica ist ein Stück Lumix. Und so verhält es sich wohl auch mit dem Dandy und dem Flaneur. In fast jedem Dandy ist auch ein Stück Flaneur aber nicht umgekehrt.

Da ich hier über Typen schreibe, bleibt alles spekulativ und doch real. Denn die Bilder im Kopf entscheiden über meine sozialen Rollen aus meiner Sicht.

Hinzu kommt ein Phänomen, das man auch online beobachten kann. Je teurer die Kamera desto ärmer die Motive.

Na toll!

Der Dandy nimmt die Leica als Symbol für soziale Unterschiede und der Flaneur nimmt eine Lumix für die schnelle und präzise fotografische Reaktion würde ich denken.

Aber hier endet die Geschichte ja nicht.

Was machen Dandy und Flaneur wohl mit einem Smartphone?

Der Dandy macht Selfies und der Flaneur eher Streetfotografie?

So bleibt die Welt eine schöne Sache im Feuilleton und in der Fotografie und voller Spekulationen.

Und so endet dieser Artikel voll mit Feuilleton und Vorurteilen.

Wenn sie mehr wissen wollen, dann können Sie hier weiterlesen.

 

 

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Arthur Schopenhauer

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