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19/11/202219/11/2022

Vom fotografischen ins illustrative Zeitalter

„Der illustrative Look eines Fotos ist ein neues Phänomen, das wir als unmittelbare Folge der digitalen Anpassung von Helligkeit und Kontrast auf lokaler Ebene betrachten müssen.“

So steht es in der Chip Foto-Video 12/2022.

Und weiter: „In den Zeiten der analogen Fotografie hatte es keine Bedeutung, weil alle Sorten von Film und Papier mehr oder weniger gleich auf Belichtung und Entwicklung reagiert haben…. Der lokale Kontrast und die Schärfe „öffnen“ die Tiefen, was das menschliche Auge anspricht, da es positiv auf helle und farbenfrohe Bilder reagiert. Der „fotografische Look“ konzentriert sich auf einen glatten Verlauf der Tonwerte auf der gesamten Skala von Schwarz bis Weiß…. Die Frage ist, ob wir diesen Effekt der Malerei auch in der Fotografie wollen.“

Zum Abschluß noch eine wichtige Erkenntnis: „Für viele Fotograf:innen wirken die erhöhte Klarheit und Schärfe unnatürlich, wobei zu berücksichtigen ist, dass unsere Vorstellung, wie ein Foto auszusehen hat, durch die anderthalb Jahrhunderte alte Geschichte der Fotografie geprägt ist.“

Diese wenigen Sätze sind ein Goldschatz fotografischer Erkenntnis.

Illustrativ würde ich mit veranschaulichend ins Deutsche übersetzen. Illustrare lat. bedeutet erleuchten aber auch verschönern und Glanz verleihen.

Schöner als die Wirklichkeit?

Hier sehen wir zwei Fotos:

1. ein fotografischer Look

2. ein illustrativer Look

Und?

Was wirkt wie?

Das erste Foto ist so wie es war, das zweite wirkt auf mich bunt überzeichnet.

Die neue Welt der Smartphones ist eher illustrativ als fotografisch. Daher wird sicherlich das illustrative Bild einen wachsenden Einfluß haben.

Deutschlands neue Naturfotografen setzen diese Märchenwelt schon um: „Die Fotografen teilen sie auf dem Papier, aber auch auf Instagram, Flickr, Facebook und machen diese Internetkonstrukte so zu Inspirations- und Vernetzungsplattformen… Denn obschon die Fotografen und Fotografinnen reale Orte abbilden, wandeln sie auf dem Grad zur Märchenwelt.“

Und so sind wir mittendrin und müssen uns fragen, wieviel Realität wollen wir denn noch im Foto sehen?

 

 

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„Für mich bekommt das Wort Zeitwert eine neue Bedeutung. Es ist nicht mehr die Nutzung der Zeit einer Kamera sondern der Wert der Zeit für mich.“

Michael Mahlke

„Achtsamkeit erfordert Fokussierung.“

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“Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann.”

C. G. Jung

„Die Wirklichkeit jedoch kann nur von dem Blickpunkt aus betrachtet werden, der einem jeden innerhalb des Alls vom Schicksal zugewiesen ist.“

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„Kunst ist jedoch dann radikal mehr, wenn sie zum eigenen künstlerischen Handeln führt. Wenn sie uns erkennen läßt, dass wir selbst die künstlerischen Akteure sind. Die Kraft und das Potenzial der Kunst stecken in jeder menschlichen Handlung, in jedem Gegenstand, den wir uns erwählen – fernab politischer, religiöser oder sonstiger Bevormundung. Die Kunst hat eine ungeahnt große befreiende Kraft, weil sie unsere besten Energien ans Licht befördert.“

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„… dass die Kunst auch eine Aufgabe hat, indem sie den Teil der Wirklichkeit beschreibt, den wir am liebsten verdrängen wollen.“

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„Kunst ist Propaganda für die Wirklichkeit und wird daher verboten.»

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Friedrich Dürrenmatt

„Die Mutter der nützlichen Künste ist die Noth; die der schönen der Ueberfluß. Zum Vater haben jene den Verstand, diese das Genie, welches selbst eine Art Ueberfluß ist, nämlich der der Erkenntnißkraft über das zum Dienste des Willens erforderliche Maaß.“

Arthur Schopenhauer

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