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26/09/201628/09/2016

Soziale Zeit und Übergänge in der fotografischen Entwicklung am Beispiel der Photokina

Es gibt den Kalender und es gibt den sozialen Kalender mit eigenen sozialen Landschaften. Für Fotofreunde und die Fotoindustrie ist die soziale Zeit unterteilt in die Zeit vor, nach und zwischen der Photokina.

Und so ist mancher Blick lohnenswert.

photokina2008
Photokina 2008

Dieses Foto zeigt die Werbung am Südeingang der Photokina 2008. Damals warb Panasonic mit der Lumix G1 als Neuerfindung der Digialfotografie. Damit war gemeint, daß alle guten technischen Eigenschaften einer analogen Spiegelreflexkamera nun in einer spiegellosen Systemkamera zu finden waren. Auch das Design war so.

Eine gute Kamera, genau so laut und genau so griffig wie zu analogen Zeiten, aber schon damals mit einem gut nutzbaren großen Sucher.

Das ist gerade mal acht Jahre her.

Mich hat dies immer sehr beschäftigt, weil das Fotografieren zu einem Teil meines Lebens und meiner Lebenszeit geworden ist und die Auseinandersetzung mit den sozialen Gebrauchsweisen und technischen Trends als Entwicklungen dazu gehören (wie auch hier immer wieder zu lesen war und ist).

Und so war die Photokina 2016 die 5. Photokina für mich und auch das große Finale meiner bisherigen Erfahrungen.

Das waren acht Jahre mit der Welt der Technik, acht Jahre mit der eigenen Lebenszeit und Fotografie im sozialen Geschehen, acht Jahre voller Wandel. Dazu gibt es eine Geschichte:

„Eine der bekanntesten daoistischen Geschichten handelt von den „Acht Unsterblichen„, den Heiligen der chinesischen Mythologie, wie sie jeder mit unterschiedlichen magischen Fähigkeiten ausgestattet das Meer überquerten, ohne ein Boot zu benutzen. Diese acht Charaktere kennt jeder in China. Sie sind sehr beliebt, da sie allen Menschen in der Not beistehen und gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung kämpfen.

Die Unsterblichen verkörpern die grundsätzlichen Lebensbedingungen, mit denen wir Menschen im Laufe unseres Lebens konfrontiert werden: Jugend, Alter, Armut, Reichtum, Adel, Volk, Weibliches und Männliches. Die Geschichte von den „Acht Unsterblichen“ verweist darauf, dass jeder „normale Mensch“ mit seinen individuellen Fähigkeiten durch hartes Studium die Geheimnisse der Natur zu enträtseln vermag und daraufhin unsterblich werden kann.“

Fast alles auf der photokina kommt aus Asien, fast alles, was ich nutze, wird in China und Japan oder auch in Vietnam produziert.

Und was ich bin, wurde ich auch durch und in diesen acht Jahren.

Interessanterweise besteht mein Leben fotografisch aus 8er Zyklen wie ich nun entdeckt habe, wobei man dies nicht kalendarisch sehen darf, sondern eher bezogen auf den eigenen Geburtstag und symbolische Übergänge:

  • Von 1984 bis 1992 war die Zeit des Programmierens und Studierens.
  • Danach fing die Zeit des Publizierens mit Texten über Geschichte und Lebenshilfe zwischen Sorgen und Schicksal an bis ca. 2000.
  • Dann kam für die nächsten acht Jahre das Dokumentieren durch Fotografieren und das richtige Erlernen durch diesen Zwang es zu müssen, weil sonst keiner dabei war und es tat.
  • Der nächste Übergang war die Photokina 2008. Seitdem standen die sozialen Gebrauchsweisen und die technischen Entwicklungen im Vordergrund. Das war auch die Zeit, wo 8 Megapixel Sensoren durchgängig analogen Film ersetzten und nun jeder digital fotografieren konnte.
  • Jetzt ist wieder ein neuer Zeitabschnitt, der soziales Leben und die Anderen in ein Verhältnis zum eigenen Ich setzt. Das wird fotografisch sicherlich auch hochinteressant – visual practise between history and privacy – vielleicht.

Grundthema war bei mir immer das Dokumentieren und Publizieren:

  • Dokumentieren durch Programmieren (Lernprogramme)
  • Dokumentieren durch Schreiben (Bücher, Texte, Blogs)
  • Dokumentieren durch Fotografieren (Gegenwart und Zeitgeist)

Und so ist diese Photokina symbolisch das Tor in eine neue Zeit.

Die Saison im Kalender der sozialen Zeit dieses Projektes ist nun beendet.

In diesem Sinne bis zur nächsten Saison im fotografischen Kalender!

 

 

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„Die Wirklichkeit jedoch kann nur von dem Blickpunkt aus betrachtet werden, der einem jeden innerhalb des Alls vom Schicksal zugewiesen ist.“

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