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22/09/201204/05/2015

Die Nikon 1 im Praxistest – Erfahrungen bei einem Tanzsportturnier

Die Nikon 1 gibt es in zwei Varianten, J1 und V1 – einmal ohne und einmal mit Sucher. Ich nahm die J1 und meine D3100 mit zu einemTanzsportturnier.

Es war die richtige Gelegenheit, um mit der Kamera zu arbeiten. Die J1 war ausgestattet mit der Festbrennweite 10mm/2.8 und die D3100 mit der Festbrennweite 35mm/1.8.

So setzte ich mich an den vorbereiteten Tisch und die Dinge nahmen ihren Lauf.

Nach einiger Zeit gesellte sich ein anderer Fotograf zu mir.

Er hatte eine Fuji S5 Pro ebenfalls mit einem 35mm/1.8 Objektiv dabei. Als er meine J1 sah, gerieten wir in ein Gespräch. Kurz darauf holte er eine Nikon V1 hervor mit dem 10-30mm Objektiv.

Wenn Sie mehr über diese Art des Fotografierens beim Tanzen wissen wollen, dann empfehle ich diesen Artikel.

Das wurden spannende Stunden. Wir fotografierten mit den Kameras und tauschten uns zwischendurch aus.

 

Was fiel uns dabei auf?

1. Freistellung gelingt eigentlich nur mit einer Festbrennweite wie dem 35mm/1.8 und einem größeren APS-C Chip

Dies ist auf dem nachfolgenden Foto gut zu sehen. Vor allem das Gitter im oberen Drittel im Hintergrund ist teilweise störend und kann so dezent reduziert werden.

Dieses Foto ist mit der D3100 und dem 35mm/1.8 aufgenommen.

 

2. Kleiner Chip mit guter Bildqualität

Man kann aber die Bildqualität der Nikon 1 in der Praxis nicht schlechtreden. Zumindest nicht für Druck und Web. Das ist meine Meinung.

Aber man sieht an dem Foto mit derm gelben Kleid und dem Mann mit der gelben Krawatte, dass der Hintergrund klar zu sehen ist. Da es kein 10/1.8 Objektiv gibt, wissen wir auch nicht, ob es anders besser wäre. Nikon bringt zwar jetzt ein lichtstärkeres Objektiv heraus, aber es ist kein umg. 28mm Objektiv und man wird sehen, ob die Angaben so stimmen.

 

3. Die Griffigkeit der Kameras ist Geschmackssache

Man kann die Kameras gut anpacken und hat nicht das Gefühl, dass sie aus der Hand rutschen. Das Design ist auch sehr schön. Zumindest wir beide waren aber der Auffassung, dass die Kameras an diesem Punkt mit einem etwas dickeren Griff besser wäre.

 

4. Bedienung

Wir kamen mit der Bedienung gut klar. Bei den Olympus Pen Modellen wie der E-PM 1 ist es genau so wie hier. Du gehst ins Menü und wählst dort aus. Ist ziemlich einfach.

 

5. Serienbildgeeignet

Ich machte mit der Festbrennweite viele Serienbilder und eigentlich waren fast alle ok. Mein Kollege hatte die V1 mit seinem Objektiv auf 30mm ausgefahren und da fingen die Probleme an.

Die Kamera reduzierte die Verschlusszeit von einer 125tel auf eine 30tel Sekunde. Bilder verwischt. Beim Umstellen auf S und vorgegebener Verschlusszeit ging die ISO Zahl auf 1600 und höher und die Bilder waren nicht mehr so schön und „Ausreisser“ schon am Monitor sichtbar. Das lag einfach daran, dass das Objektiv nicht lichtstark genug war. Die Festbrennweite F2.8 wäre besser geeignet gewesen.

Aber insgesamt habe ich fast noch nie eine Kamera erlebt, die so kontinuierlich und schnell scharfe Serienbilder inklusive RAW aufnimmt und  dabei so sicher fokussiert. Das ermöglicht gerade auch beim Sport echte Schnappschüsse und durch eine andere Menüeinstellung sogar noch mehr Vorfokussierung und Auswahl.

 

6. Kompatibel

Aber ich will nicht schliessen ohne zwei weitere Erfahrungen, die ich ausserhalb eines Tanzsportturniers mit der Kamera gemacht habe. Bei einer Diskussionsveranstaltung hatte ich die Kamera dabei und machte damit Serienbilder in einem einigermassen gut beleuchteten grossen Saal mit der Festbrennweite. Da die Kamera kein Verschlussgeräusch von sich gab konnte ich damit einzigartig gut Serienbilder machen. Zudem habe ich den Adapter benutzt, der es ermöglicht, die normalen Nikkor-Objektive an die Kamera anzuschliessen. Wenn man also mit Tele fotografieren will und aus einem 300mm ein ca. 800mm machen will (Faktor 2,7), dann lohnt sich die Kamera als Zweitkamera neben einer normalen DSLR-Kamera sicherlich.

Foto: Michael MahlkeFoto: Michael MahlkeFoto: Michael Mahlke

Persönliches Fazit

Für uns war klar, dass die Kamera beim Thema Freistellen keine andere Kamera mit APS-C Chip ersetzt. Aber sonst ist sie gut nutzbar. Weil wir beide Brillenträger waren, war die V1 die bessere Wahl.

Weil aber die meisten Käufer einer Nikon 1 nicht auf einem Tanzsportturnier fotografieren sondern eher unterwegs, gibt es bei einer differenzierten Betrachtung durchaus genug Gründe, um sie zu kaufen.

Einen Grund sah ich übrigens auf der Photokina. Dort wurde die J1/J2 in weißer Farbe mit einer weißen Ledertasche gerne getragen. Denn sie sieht damit wirklich schick aus. Und das kann auch ein guter Grund sein.

Ein anderer Grund besteht darin, dass die Kamere Nikon V1 jetzt mit Objektiv im Set für 400 Euro zu haben ist (Stand 16.10.2012 laut Preisangaben im Internet). Damit ist sie dort angekommen, wo sie preislich akzeptabel wird.

 

 

 

Text Version 1.2

 

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