Vor einiger Zeit habe ich ein Projekt zum Thema Zeitgeist Fotografie gestartet.
Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass es sehr einfach ist dort mitzumachen, weil man „nur“ einen kostenlosen Flickr-Account braucht.
Aber im Laufe des Jahres und nach einigen Anfragen wurde mir klar, dass dies keine so gute Idee war.
Offenbar ist Flickr für viele Internetbenutzer einfach zu kompliziert.
Wobei ich zugeben muss, dass ich Flickr ausgewählt hatte, weil es mir im Gegensatz zu anderen Anbietern als nicht so kompliziert erschien.
Als es dann um Fotorechte und private Fotos ging wurde das Ganze noch interessanter. Ich möchte dies an einem Beispiel zeigen.
Ich wollte auf Flickr ganz einfach ein Album mit Passwort anlegen und dann den Link mit Passwort verschicken. Aber so etwas geht auf Flickr nicht.
Bei Flickr geht dies alles nur, wenn man die Begriffe verstanden hat und dann einen völlig anderen Weg einschlägt. Wenn man auf die Hilfe von Flickr geht, dann kann man folgendes lesen:
Wissen Sie was es bedeutet, „eine Galerie mit Favoriten auf Steroiden zu vergleichen“? Ich nicht.
Bei Flickr muss man zunächst die Fotos als privat kennzeichnen, dann ein Set (=Album?) bilden und dann einen „Gästepass“ erstellen. Das ist eine URL. Jeder, der diese URL hat kann die Fotos sehen.
Das gefällt mir überhaupt nicht. Im Umkehrschluss bedeutet dies, ich kennzeichne am besten alle Fotos als privat und erstelle dann Alben. Die Alben, die man sehen soll, verschicke ich dann als Link. Der Link hat aber keinen zusätzlichen Schutz durch ein Passwort, so dass jeder dorthin gelangen kann.
Dabei ergibt sich das Problem, dass durch einen Link, der nicht durch ein Passwort geschützt ist, eine juristisch schwierige Situation entstehen kann. Wenn dort nämlich Fotos drin sind, die nur für eine spezielle Person oder Gelegenheit erstellt wurden und ein anderer an den Link gelangt, dann kann man sich die Fotos runterladen, weil sie nicht durch ein Passwort gesichert sind.
Damit ist das Ganze für mich persönlich ziemlich unbrauchbar.
Eigentlich gefällt mir Flickr. Aber das alles finde ich nicht intuitiv und andere kommen dort noch weniger zu Recht.
Nach dem Husarenstück von Instagram bleibe ich im offenen Bereich allerdings bei Flickr, weil dort meine Urheberrechte und Verwertungsrechte bewahrt bleiben und mache jetzt das, was mir eigentlich nicht gefällt. Ich kennzeichne alle Fotos als privat und nur einzelne setze ich in Alben öffentlich.
Es gibt aber noch mehr Probleme.
An den meisten Orten, an denen ich das Internet nutze, ist es sehr langsam. Flickr setzt aber seit den Umstruktuierungen auf ein schnelles Internet.
Da dies mit Smartphones sowieso kaum möglich ist und selbst in Deutschland an vielen Stellen Computer mit DSL nicht über eine 1000/2000 Leitung hinauskommen, macht dies alles kaum Sinn.
Was hilft mir ein Terrabyte, wenn ich für das Hochladen Jahre brauche und für das Anschauen ebenso lange?
Und wenn ich mal schnelles Internet habe, dann kostet das richtig viel Geld, weil entweder nach Zeit oder nach Datenmenge abgerechnet wird.
Wenn dann noch Werbung dazwischen kommt, kann man das alles mehr oder weniger vergessen.
Ich kann also nur verlieren.
Deshalb mache ich es immer öfter anders.
Zunehmend lasse ich alle Fotos und Texte nur noch auf meinen eigenen Webseiten und verlinke in Social Networks nur noch darauf, so dass ich im Vollbesitz aller Fotos und Texte bleibe, soweit die Rechtsordnung digital wirkt.
Text 1.2