Sie drücken den Knopf, wir machen den Rest. Das war Kodak, das war ein Erfolgsrezept.
Und dieses Rezept ist noch einmal aufgelegt worden von Apple. Anmachen und Anfangen.
Und jetzt?
Google hat es noch begriffen und läßt uns mit seiner aufgeräumten ersten Suchseite noch die Illusion des Überblicks. Aber bei den Suchergebnissen und der Vorauswahl kommt mittlerweile schon das erste Chaos, was wiederum überwunden werden muß.
Da war Google schon weiter. Apple läßt sich nicht beirren und Kodak ist Geschichte.
Was ich meine mit Überforderung bei den neuen Möglichkeiten will ich ihnen an einem Beispiel zeigen.
Das Thema lautet Marketing in der Reisefotografie. Das hat Kristine Honig wunderbar in einem Artikel zusammengefasst. Was mich aber zu einer Verlinkung veranlasst, war weniger ihr für das Thema substanzieller Artikel als die Tatsache, dass von den Menschen immer mehr Wissen und technische Fähigkeiten und die Bedienung von Software verlangt wird.
Das bedeutet umgekehrt, dass immer weniger bei immer mehr mitmachen.
Denken Sie mal drüber nach.
Wann waren sie das letzte Mal chillen, welche Hashtags haben Sie heute genutzt, was ist aktuell bei Pinterest zu finden, wem folgen sie usw.?
Selbst Google scheint an dieser Fülle von nicht mehr auffindbaren Möglichkeiten zu verzweifeln. Und deren Sinnhaftigkeit läßt sich doch ebenfalls sehr bezweifeln. Deshalb ist es gut, wenn man vom Potenziellen zum Realen wechselt.
Erfolgsrezepte haben immer eine klare Zielorientierung und Erfolg ist dabei beiderseitig: Google war gut, weil es Wege durch die Informationsflut zeigte. Apple ist gut, weil es Wege durch den Computer zeigt und Kodak war gut, weil es Wege durch die analoge Fotografie zum Foto vorbereitete.
Aber die neuen Wege, Pinterest, Instagram und wie sie alle heissen orientieren weniger und irritieren mehr.
Und Facebook? Man fühlt sich an den Satz erinnert „Und täglich grüsst das Murmeltier“. Die Funktion der schnellen Verbreitung von Informationen ist gut aber alles danach? Und das ist bei Google+ und Xing nicht viel anders. Es sind alles Verknüpfungen, die viele andere Teilnehmer erreichen wollen. Soweit ist es gut. Aber dann?
Abgesehen davon dass es so viele echte neue Informationen zum Mitteilen gar nicht gibt. Selbst wenn es sie geben würde, wer soll denn das alles anschauen und/oder lesen?
Die Kanalkapazität des Menschen ist für zu viele Informationen nicht geeignet. Da verstopfen die Leitungen und das Nachdenken verschwindet.
Das Überangebot führt nach meinen Beobachtungen aktuell zunehmend zu einer Überforderung. Immer mehr in meinem Bekanntenkreis schauen immer weniger in Facebook und Co. Sie schalten eher ab.
So ist das Erfolgsrezept von morgen das Erfolgsrezept von gestern: weniger ist mehr.
Das bedeutet Qualität bei Informationen, bei Webseiten und bei Bedienungen. Wörter, die verstanden werden, Funktionen, die einfach sind und einleuchten. Und die Chance auf Ruhe danach, damit die Informationen nicht nur mitgeteilt wird sondern daraus auch Wissen werden kann.
Dieses erwirbt man durch Denken.
Schon mal drüber nachgedacht?