Und mir kam die Software gerade recht. Man muß Franzis eins lassen. Sie bieten immer wieder Software für Kamerabesitzer an, die man ohne lange Einarbeitungszeit nutzen kann.
Und so ist es auch bei Sharpen 1.x. Die Software ist erstaunlich durchdacht und ermöglicht neben dem „Automatikmodus“ auf eine sehr einfache Weise sehr individuell vorzugehen. Da erübrigt sich fast ein Handbuch.
Aber wie das im Leben so ist, der Teufel steckt im Detail.
Ich wollte wissen, wie viel die Software wirklich kann. Also nahm ich ein Foto, das nun wirklich unscharf war. Eigentlich war dies auch gewollt, weil ich die Menschen in Bewegung und in Hetze zeigen wollte.
Aber nun wuchs in mir die Frage, ob ich aus Menschen in Hetze mit Sharpen Menschen in Ruhe machen konnte.
Da Sie sich jederzeit selbst die Software als Demo runterladen können, erübrigt sich eigentlich dieser Artikel. Wenn Sie aber nicht selbst testen möchten oder erst nach diesem Artikel, dann können ihnen diese Zeilen vielleicht von Nutzen sein.
Zunächst sieht man das Foto von mir aus einer RAW-Datei mit ACDsee entwickelt (alle Fotos verkleinert auf 1000Pixel):
Nun geht es weiter.
Sharpen ermöglicht auch die RAW-Verarbeitung. Also habe ich dort auch noch mal ein Foto aus der RAW-Datei entwickelt:
Jetzt geht es ans Eingemachte. Nun habe ich Sharpen schärfen lassen. Das geht entweder im Automatikmodus oder ich suche mir aus einer richtig großen Anzahl von Voreinstellungen eine raus. Das meiner Meinung nach beste Ergebnis sehen Sie hier:
Der 100prozentige Pixelpeeper kann sich das Ergebnis nun hier anschauen (die Vergleichsansicht ist ein Screenshot von ACDsee):
Jetzt stelle ich zunächst einmal fest, daß eine Reparatur kein Ersatz für ein neues Foto ist.
Ich finde, daß Sharpen seine Sache gut macht aber nicht zaubern kann. Das Foto ist schon extrem unscharf an den Kanten und daher ein absolut extremes Beispiel bei der die Grenzen der Software ausgereizt werden. Dafür schlägt sie sich sehr gut.
Es gibt Gründe, warum in Photoshop das Foto noch etwas besser aussieht. Aber es ist eine Bewertungssache. Sie können dies auch anders sehen. Dazu müssen Sie nur auf das letzte Foto klicken und die beiden Hände mit dem Essen vergleichen.
Ist Photoshop besser, reicht Sharpen mit seiner Klick-Klick-Lösung?
Es ist eine Spezialsoftware für besondere Fälle, die zumindest einen Schritt weiter geht als dies normale Programme so können.
Sharpen ist ein Fachmann oder besser eine Fachfrau, wenn es um Unschärfe in Fotos geht. Dort wo dies alles nicht so extrem ist, sind die Ergebnisse natürlich noch besser.
Aber ich wollte ja wissen, ob die Software da, wo es ganz schwierig wird, ganz einfach helfen kann.
Das kann Sharpen gut, wenn man nicht erwartet, daß die Software zaubern kann.
Und das ist doch schon was.
Abschließend eine fotografische Frage:
Kann man Hektik fotografieren?
Diese Frage hat mich vor einiger Zeit dazu geführt, das hier getestete Foto überhaupt so aufzunehmen. Um den Grad der Hektik und die Blickführung im Foto zu beeinflussen sind dann unendlich viele Möglichkeiten digital gegeben.
Was ich daraus (vor sharpen) für ein Webmagazin gemacht habe, können Sie hier lesen bis Ruhe einkehrt.