Ohne Technik keine Fotografie. Das steht fest.
Und ohne bessere Technik keine Streetfotografie.
„Während die ersten Fotografien mit der Lupe angeschaut wurden, weil sie „den Reichtumg der sichtbaren Welt“ dokumentierten, wurde die Fotografie zu einem Medium, „das zwischen der unsichtbaren und der sichtbaren Welt vermittelt. Eine wichtige Rolle spielte dabei die sogenannte Moment- oder Augenblicksphotographie.“
Diese Sätze aus dem Artikel Streetphotography – Von der Momentphotographie zum entscheidenden Moment zeigen warum.
Fotografische Möglichkeiten und technische Möglichkeiten sind somit untrennbar miteinander verknüpft. Man kann auch sagen, was technisch möglich ist, wird fotografisch auch gemacht.
Das hat soziale, politische und fotografische Folgen.
Nachdem am Anfang des digitalen Zeitalters die Umsetzung der analogen Technik in digitale Technik stand, ist man nun weiter.
Heute führt die Digitalisierung und Miniaturisierung dazu, daß technisch so viel möglich ist, daß damit auch fotografisch fast alles möglich wird.
Damit wird auch sozial alles das möglich, was vor einigen Jahren noch undenkbar war.
Und nun?
Nun dürfen wir als Zeitgenossen dabei sein und erleben,
- was zivilisatorisch und sozial mit uns passiert,
- wie wir damit umgehen,
- ob wir NEIN-Sagen etc.
So ist es auch beim Pixeln.
Am Anfang war das Korn (nicht der Korn).
Das war im analogen Film.
Daraus wurde auf den Sensoren das Rauschen.
Aus dem Filmnegativ wurde das digitale Negativ, das rohe Stück Film (RAW), das dann zum JPG veredelt wurde.
Und nun ist die nächste Stufe erreicht. Es gibt noch RAW und JPG und es gibt das neue JPG, zusammengerechnet aus mehreren Fotos.
Hier ein Beispiel mit der Lumix DMC-LF1
Und hier ein Beispiel mit der Sony HX50:
Nüchtern betrachtet reicht dies, weil das dunkle und schlechte Licht sich eins zu eins wiederfindet.
Brauche ich mehr?
Selbst wenn ich nicht mehr brauche, können wir davon ausgehen, daß in absehbarer Zeit sogar im Handy eine Kamera stecken wird, die bei völliger Dunkelheit die Dunkelheit fast ohne Rauschen fotografiert. Gerade im Bereich der Lichtempfindlichkeit der Sensoren überschlagen sich ja fast die technischen Verbesserungen.
Erinnern Sie sich noch an die Objektive?
Die klassische Brennweite war 28 bis 200mm. Als es dies in einem Objektiv gab war ich schon froh. Dann kamen Bridgekameras mit 450mm, 500mm, 600mm und dann sogar 1000mm raus.
Da stellte ich mir die fotografische Sinnfrage.
Die hätte ich gar nicht stellen müssen, weil wir jetzt schon bei 2000mm sind.
Was technisch machbar ist, wird meistens umgesetzt und dann auch genutzt.
Interessant wird es für mich danach bei der Anwendung und ihren sozialen Folgen, den sozialen Gebrauchsweisen der Fotografie.
Insofern ist Technik als Thema wichtig, weil es meine Möglichkeiten und Gebrauchsweisen ändert.