Bildmanipulation ohne große Mühe ist heute kein Problem.
Das gibt es jetzt sogar per Lehrgang.
Adobe hat in der Version 14 die Photomerge Compose Funktion so verfeinert, daß innerhalb kurzer Zeit eine wunderbare Bildfälschung erstellt werden kann.
Wir nehmen dieses Beispiel:
Der rote gekleidete Mann links im Foto soll im rechten Foto links neben dem blau gekleideten Mann stehen.
Dazu ruft man in Adobe Photoshop Elements 14 den Assistenten auf und folgt dort den Anweisungen.
Und so sieht dann das Ergebnis aus:
Der kritisch denkende Mensch würde von erschreckend einfach sprechen, der technikbegeisterte Fotodesigner von super!
Aber es geht noch weiter.
Ich habe das Ergebnis durch eine Bildmanipulationssoftware online überprüfen lassen.
Die haben echt nichts gefunden außer dem Hinweis, daß das Foto nicht direkt aus der Kamera stammt und daher bearbeitet worden sein könnte.
Fotos sind als Waffen und Mittel der Manipulation heute so schnell einsetzbar wie nie zuvor.
Es ist zudem ein großer Unterschied, ob ich den Eindruck eines Fotos mit digitalen Filtern speziell betone und dabei das Foto so lasse wie es aufgenommen wurde oder ob ich das Foto so umgestalte durch Hinzufügen oder Wegmachen, daß etwas Neues entsteht.
Wenn es darum geht, etwas so zu zeigen wie es war, dann geht das gar nicht.
Wenn es um andere Dinge geht, dann kommt es darauf an.
Klar ist aber auch, jeder, der nicht ungeschickt ist, kann heute mit und aus Fotos völlig neue Zusammenhänge kreieren – privat und politisch.
Beim Worldpressphoto Award gibt es daher kleine Videos und Texte, die genau sagen, was erlaubt und was verboten ist.
So werden die digitalen Möglichkeiten auch dazu genutzt, um die eigenen fotografischen Fähigkeiten digital zu dopen.