Olympus hat erstklassige Art-Filter in seine Kameras eingebaut. Seit der Olympus E-P1 mag ich sie.
Beim Übergang von der Olympus XZ-1 zur Olympus XZ-10 wurde die Anzahl der Art-Filter erhöht.
Die XZ-10 hat nicht nur mehr Art-Filter, die jetzt Effekt-Filter heissen.
Sie hat auch die Möglichkeit in einem Effekt nochmals zu wählen. So kann der dynamische Effekt in Farbe oder monochrom angewendet werden.
Mit der Olympus-Viewer Software geht dies auch hinterher.
Aber nur für die XZ-10.
Wer die XZ-1 hat, kann dies nicht.
Obwohl es sich in beiden Fällen um ORF-Dateien (also RAW-Dateien) handelt, kann nur die Olympus XZ-10 diese Dateien so verarbeiten, daß der dynamisch monochrome Effekt möglich ist.
Für diese Lösung gibt es keinen sachlichen Grund.
Das führt eigentlich dazu, daß man sich eine Olympus XZ-2 oder XZ-10 kaufen muß, wenn man diesen Effekt aus der RAW-Datei nachträglich filtern will.
Oder man muß sich eine andere Software suchen, die aus JPG oder ORF monochrome dynamische Fotos macht.
Die Filtereffekte sind ein wesentliches Merkmal der Olympuskameras geworden, weil sie einzigartige Filtermixfotos ermöglichen und man den Fotos sofort ansieht, daß sie mit Olympuskameras gemacht wurden.
Es ist eine neue Art zu fotografieren, die dadurch möglich wird.
Eine schöne Art.
Es sind eben Filter mit Charakter geworden.
Aber gerade die XZ-1 ist eine so gute Kamera, daß mir diese nicht vorhandene Option per Software unerklärlich ist.
Soll man wirklich zu einem anderen Softwarehersteller abwandern müssen, um einen ähnlich monochromen Eindruck auf das Foto anwenden zu können.
Damit schneidet sich Olympus doch ins eigene Fleisch.
Ob sie das so schon mal gesehen haben?
Ich habe bei Olympus nachgefragt und Michael Guthmann, Product Manager PEN & OM-D, erklärt das so:
„Zwar produzieren alle Olympus Kameras ein ORF File auf dessen Basis die Art Filter dann angewandt werden, allerdings hängen die Möglichkeiten, was mit diesen RAW Files gemacht werden kann davon ab mit welchem Prozessor dies entstanden sind. Die XZ-1 hat nun einen TruePic V und die XZ-2 den TruePic VI. Der monochrome dramatische Effekt wurde auf der Basis des TruePic VI entwickelt und kann deswegen nicht auf Bilder, die mit dem TruePic V entstanden sind, angewandt werden.“
Doch die Olympus XZ-1 wäre nicht eine so tolle Kamera, wenn die genial-kreativen Olympus-Ingenieure nicht auch dafür ein Lösung herbeigezaubert hätten.
Als ob sie das geahnt hätten!
Kris Phan hat schon vor einigen Jahren darüber geschrieben, wie er die Olympus XZ-1 für Streetphotography nutzt.
Dem schließen wir uns nun an und machen es genauso.
Er stellt den Bildmodus auf Monoton und verändert dann die Bildverarbeitungsoptionen.
Richtig schön wird es dann, wenn man dies alles speichern möchte, damit man seine persönlichen Streetfotografie-Einstellungen sofort nutzen kann.
Auch dazu bietet die XZ-1 die passende Wahlmöglichkeit. Man drückt auf MENU und wählt dort den Schraubenschlüssel. Dort steht dann Benutzerdefinierte Einstellungen. Draufklicken, wählen, fertig. Danach raus aus dem Menü und oben auf der Kamera das Drehrad auf C stellen. C steht für Custom = Benutzerdefinierte Einstellungen.
Und schon ist die Olympus XZ-1 im Streetphotography-Modus.
So kann man mit dieser Kamera viel Freude schaffen und hat ein erstklassiges fotografisches Arbeitsinstrument in seinen Händen.