Nun steht sie wieder vor der Tür, die photokina. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Deshalb geht er auch dorthin.
Geht er noch dahin?
2014 gingen viele von denen, die vorher dorthin gegangen waren, nicht mehr dorthin.
Aus der Messe auf dem Messegelände wurde eine Messe mit verteilten Teilen auf der Messe, rund um die Messe und rundherum in Köln.
Zentrale Erreichbarkeit ist nicht mehr möglich.
Das war vorher schöner.
Und dann die Preise.
Vorher war es eine Messe für Familien, dann wurde es eine Messe eher nur noch für das Fachpublikum.
Und jetzt?
Jetzt sind die bewegten Bilder dran.
Natürlich werden noch viele kommen und weil Köln eine große Stadt ist, werden die meisten Veranstaltungen eher voll werden – auch wenn sie es ohne photokina auch geworden wären.
Aber wen will die Photokina erreichen?
- Blogger werden fast nur zugelassen, wenn sie rein kommerziell sind – egal welche Reichweite oder Themen die Blogs haben
- Wer will die Ticketpreise bezahlen als normaler Fotointeressent? Das sieht man alles auch im Laden.
- An- und Abreise und vor allem quer durch Köln sind zudem nicht mal vom Eintritts-Ticket mit dem dazugehörigen VRS-Ticket gedeckt sondern nur der reine Messebesuch, so daß hohe Zusatzkosten entstehen
Ist es nun eine Messe, wo sich die Führungsschicht der Fotoindustrie trifft?
Dazu ist die Messe sicherlich vorzüglich geeignet.
Aber die Massen von Menschen mit Smartphones, die an Digitalkameras gelockt werden sollen, sind da kaum zu finden obwohl es genau um diese Gruppe geht.
Na ja die haben ja schon ein gutes Smartphone …
Und wenn ich meine Freunde frage, so will von denen fast niemand auf die Photokina und es vermisst auch niemand, nicht dort zu sein.
Früher war die Messe ein Ort der Begegnung für alle Schichten und alles war an einem Ort.
Heute ist alles virtuell einfacher als vor Ort durch Köln zu tingeln zwischen Messe und Veranstaltungen außerhalb.
Und die Neuerungen, die gebloggt werden sollen, sind eigentlich alle vorher schon zu sehen oder werden dann von Werbebloggern mit Live-Video live auf Smartphones übertragen.
Tata Tata!!!
Die Notwendigkeit einer solchen Messe wird wohl irgendwann neu gedacht werden müssen.
Denn woanders gibt es ebenso viel zu sehen.
Die Photokina ist kein Muß mehr, wenn man technisch up to date sein will sondern ein Event, wenn man die Fotobranche mal live treffen möchte.
Sie wirkt so fragmentiert wie früher nie auf mich.
Und meine Begeisterung hält sich sehr in Grenzen nach meinen Erfahrungen auf den letzten vier Photokinas in bezug auf Kommunikation.
Wer akkreditiert war, der erhielt weniger Aufmerksamkeit als ein Messebesucher. Ich habe das mehrfach ausprobiert. Mit einem Presseschild war ich lästig, mit einem Besucherticket als möglicher Kunde an wirklich jedem Stand interessant. Insofern ist das Presseschild eine Art Adblocker für Impressionen.
So ist die Photokina noch da und viele werden da sein, aber es ist anders.
Auf der Photokina präsentierte sich immer die Fotoindustrie. Wer die Welt der Fotografie sehen wollte, der ging dorthin. Es war daher auch die Begegnung der Kunden mit den Herstellern. Ist es das noch?
Wer sich dorthin bewegt, wird es danach beantworten können.
Bis dann!