Eigentlich ist es egal wofür man seine Lebenszeit verwendet, denn die Sinnlosigkeit unserer Existenz steht spätestens seit Sisyphos zweifelsfrei fest.
Daher erfanden die Menschen schon immer Gedanken, um dies zu verdrängen. Der Gedanke „Zeit ist Geld“ stimmt zum Beispiel nur, wenn man nach Stunden bezahlt wird. Das war im Ablauf der Weltgeschichte selten der Fall, heute rechnen auf diese Art Freiberufler ab und viele Menschen in anderen Berufen.
Wenn man sich dieses Motto nun anschaut und dann die Frage stellt, wer soll sich denn eigentlich die vielen Fotos anschauen und warum soll ich mit einem Handy viele Fotos machen, die sich andere anschauen sollen, dann wird es spannend.
Eine grosse Rolle spielt dies alles bei Facebook, Flickr etc. Im Sekundentakt erscheinen Massen von neuen Fotos und man könnte unendlich klicken und würde es in einem Leben nicht schaffen, alle Fotos durchzuklicken.
Das Foto ersetzt zunehmend tiefere Dialoge und ermöglicht neue atomisierte Gesprächsformen, kurz und metapherhaft.
Dieses Aneinanderreihen von Häppchen führt aber weder zu mehr Effektivität noch zu mehr interessanten Dialogen.
Meiner Erfahrung nach lenken die überall anzutreffenden Bildermassen zunehmend von echten Gesprächen ab und verschlingen immer mehr der eigenen Lebenszeit.
Wenn man das Betrachten und Beantworten von Fotos nicht als Lebensinhalt sieht, dann ist dies eine zunehmend zeitfressende Tätigkeit.
Was folgt daraus?
Das überlege ich mir noch.