Die Deutsche Nationalbibliothek sichert digitale Angebote, die zum deutschen Nationalbestand gehören. Dazu gehört auch fotomonat.de und artlens.de bzw. dokumentarfotografie.info als Teil davon.
Dabei stößt die Deutsche Nationalbibliothek auf Fragen, die sie lösen muß.
Denn unter dem Zwang das Oligopol der Suchmaschinen und das innere Wachstum eines Angebotes unter einen Hut zu bringen, ist die fast stetige Veränderung, um gefunden und gelesen zu werden, für Webseitenbetreiber wie mich wesentlich – auch wenn sie nicht kommerziell sind.
Und darauf muß dann wiederum die DNB mit angepaßten Suchstrategien reagieren.
So wurde aus dem kleinen Fotoblog Fotomonat.de ein Sammelbecken für gute fotografische Themen.
Aber immer mehr Artikel ließen trotz Suchmöglichkeiten die Unübersichtlichkeit wachsen.
Deshalb entwickelte ich eine Aufteilung nach Themen und ordnete unter artlens.de, streetlens.de und frontlens.de und deskriptiven Domains neu, ergänzt um fotoausstellungen.com. So kann jeder den Themenbereich suchen, der vorrangig interessiert.
Alles unter dem Dach von fotomonat mit dem Schwerpunkt Dokumentarfotografie in den genannten Ausprägungen.
Fotoausstellungen.com nimmt dabei eine Sonderstellung ein. Die Domain habe ich eingeführt, weil ich eigentlich Fotoausstellungen in Museen und Galerien dokumentieren wollte. Das klappte ein paar Jahre gut aber dann fing jedes Museum damit an, seine eigene Webseite zu machen und eigene Fotos von eigenen Leuten zu erstellen. Dann wurde mir erklärt, ich würde Bildrechte verletzen weil ich Räume mit Fotos aufnehme (nicht einzelne Fotos) und zuguterletzt habe ich mir gedacht, wenn statt der Verbreitung von Informationen die Abschottung steht, dann eben nicht. Danach schlummerte die Domain vor sich hin bis ich sie dem Wortsinne nach nutzte, um auf Fotoausstellungen Dritter hinzuweisen.
Fotoausstellungen.com hatte/hat in allen relevanten Suchmaschinen immer einen der vorderen Plätze. Und die Agenturen schickten mir ihre Emails. Es wurden immer mehr und damit dokumentierten die Agenturen ihren Auftraggebern gegenüber, daß sie ihr Geld wert sind.
Aber eines Tages fand ich heraus, daß sie anderen Blogs Geld geben (dafür auch Mittel erhalten) und ich machte alles für lau aus Engagement. Das paßte mir wiederum nicht und ich schrieb Ihnen, dann ich auch. Im Ergebnis haben sie nicht reagiert oder sich dumm gestellt und ich habe diesen Bereich eingestellt. Das ist dann der Vorteil, wenn man sich nicht länger ausnutzen läßt, da dieser Bereich für mich immer nur ein Mitläufer war, wenn ich meine Themen bearbeitete. Mit Werbeagenturen bzw. PR-Agenturen habe ich wirklich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Einige wissen meine Arbeit zu schätzen und wissen auch, daß sie bei mir für Nichts mehr erhalten als woanders für 3000 Euro aber die meisten glauben immer noch eine Email reicht und ich bin dankbar Content zu erhalten um darum Werbung zu kleben. Eben nicht.
Wer bei mir ist, erhält Originale und Originelles, das wirklich weiterhilft oder wirklich unterhält. Und da suche ich noch die Kooperationspartner, die dann seriöse Geschichten mit mir machen wollen. Denn ich habe nichts gegen Werbung, wenn sie gut ist und die Produkte auch und alles in einem glaubwürdigen Rahmen ist. Aber so – nono!
Fotomonat als Quelle für Themen aus der Fotografie im Lauf der Zeit war immer frei.
Zumal es sich hier um Originalartikel mit eigenen Themen handelt aus der Fotografie, speziell der Dokumentarfotografie und Streetfotografie. Das macht Fotomonat einzigartig. Die Beschränkung auf das Themenfeld Dokumentarfotografie hilft dann bei der gedanklichen Strukturierung, aber die Wirklichkeit ist viel vielfältiger als alles, was ich hier machen kann.
Zudem geht es auch um Glaubwürdigkeit. Wenn ich über Streetfotografie schreibe muß ich auch zeigen, wie ich sie selbst praktiziere. Und wenn ich keine Weltreisen finanziert bekomme sondern einfach nur in die Stadt fahre, dann muß ich meine eigenen Ansprüche an Fineart-Streetfotografie eben vor Ort unter Beweis stellen mit Versuch und Irrtum. Darüber dann zu schreiben, Fotos zu zeigen und Theorie mit Praxis und Erfahrung zu dokumentieren läßt Lebendigkeit und Glaubwürdigkeit wachsen.
So ist das, so einfach und so schwer. Es ist eben nur so, wenn ich Fotos aus Wuppertal zeige, haben diese einen geringeren Stellenwert als Fotos aus New York oder Paris. Der mentale fotografische Mainstream läßt Fotos aus Wuppertal oder Remscheid zudem sofort verschwinden, weil die mentale Masse an Menschen zu gering ist, um fotografisch etwas Dauerhaftes entstehen zu lassen obwohl vor Ort die Welt als sozialer Raum natürlich sichtbar wird.
Die Anerkennung der Wirklichkeit setzt allerdings die Akteptanz dieser Tatsachen voraus.
So schöpfe ich hier mit einem Eimer aus dem Ozean des Wissens und koche daraus die Gerichte zum Thema Fotografie, die während meiner Lebenszeit sozial – medial, regional und international – da sind.
- Das Soziale und die Fotografie,
- die sozialen Gebrauchsweisen der Fotografie,
- die Auswirkungen digitaler Fototechnik auf unser Verhalten und Denken und Handeln
- aber auch die Fotopraxis mit eigenen Beispielen.
Es ist ein riesiges Feld, zumal heute fast jeder eine Kamera im Smartphone mit sich rumschleppt und nutzt, die sofort Fotos auch noch verbreiten kann. Das sind völlig neue Dimensionen und diese verändern den Umgang mit der Wahrnehmung und Wirklichkeit total.
Die neue Smartphone-Fotografie wird daher immer mehr ein Thema, ist hier aber nur in der sozialen Relevanz interessant.
- Mit Digitalkameras fotografieren,
- medial interessante Themen mit Relevanz über den Nachrichtenwert hinaus finden,
- Veränderungen im Zeitgeist von gestern zu morgen sehen
das ist der eigentliche Kern meiner Webseiten in diesem Zusammenhang.
Die Schnittmenge ist aber da und gehört dazu.
Früher wurden Ergebnisse in ein Buch gepresst und eher vor Fachpublikum diskutiert und heute wird über einen solchen Blog hier jedem, der sich für Fotografie interessiert, die Möglichkeit gegeben, sein soziales und fotografisches Handeln in größeren Zusammenhängen zu sehen.
Und weil ich eins besonders gut kann, nämlich schwierige Zusammenhänge in einfache Worte zu fassen, werden diese Seiten auch durchgängig gerne gelesen.
Und die Deutsche Nationalbibliothek muß auch auf diese Veränderungen, die sich aus den vorhandenen sozialen und digitalen Strukturen ergeben, reagieren.
Wir sitzen alle im digitalen Boot mit Kompass aber ohne Karte.
Und so werden meine Webseiten eben mit System in ihrer Weiterentwicklung ebenfalls zum Teil des sozial anerkannten Deutschen Kulturgutes. Ich finde das gut, weil es eine besondere Form der Anerkennung ist, zumal ich viel über die Themen schreibe, die keine Lobby haben. Denn auch digital werden 90 Prozent der Wirklichkeit ausgeklammert, weil eben fast nur Mächtige schreiben und keine Ohnmächtigen. Allein das festzustellen und aufzuschreiben setzt Meinungsfreiheit voraus.
Deshalb übrigens auch immer meine politischen Einlassungen für Demokratie und Meinungsfreiheit. Nur solange unsere freiheitliche Demokratie existiert, kann ich auch über Dokumentarfotografie schreiben und die Ausgrenzung ehrlicher und fleissiger Menschen und asoziale Widerwärtigkeiten wie das grundgesetzwidrige Hartz 4 benennen.
Auch für junge Menschen ist es wichtig zu wissen, daß sie im Alter nicht arm sein müssen sondern dies die Folge politischer Entscheidungen ist. Das hat nichts mit alt gegen jung zu tun, sondern mit der einseitigen Besteuerung von Arbeitseinkommen statt von Gewinnen und Vermögen für das Sozialsystem. So einfach wäre eben mehr Demokratie und soziale Sicherheit für alle in diesem Land.
Aber die Wirklichkeit sieht anders aus und die sollte ja gute Dokumentarfotografie im Blick haben.
Es ist eben ein lebendes Paradoxon, daß der Deutsche Bundestag seine Pflicht als Parlament bei vielen Gesetzen nicht wirklich wahrnimmt (Hartz4, TTIP, EZB) aber die Meinungsfreiheit garantiert, die Sätze wie diese hier ermöglichen.
Das ist Leben live und hier gelebte Demokratie.
Und genau die gehört zu den sozialen Gebrauchsweisen der Fotografie wie ich sie hier beschreibe bis hin zu Fragen der Erinnerungskultur in digitalen Zeiten.
Dazu gehört bei uns dann die Deutsche Nationalbibliothek.
Insofern brauchen wir alle nur weiterhin genügend Leserinnen und Leser, damit aus Erinnerung auch Gedächtnis wird und daraus weiterhin ein engagiertes Eintreten für unsere Demokratie.
Das Geheimnis des Wissens liegt in der Beschränkung und der Erfolg in der richtigen Auswahl und Präsentation und der Neugier.
In diesem Sinne